(Von Gabor Paranai) In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, wie du in der Weihnachtszeit mehr Freude und Leichtigkeit erleben kannst – indem du Empathie (Einfühlungsvermögen) für andere und Impathie (Selbstfürsorge) für dich selbst in Balance bringst.
Die Weihnachtszeit – eine Zeit voller Lichterglanz, vertrauter Düfte und warmer Begegnungen. Für viele ist sie magisch, für andere fordernd. Vielleicht kennst du das auch: Die ständigen Einladungen, die Geschenklisten, die Erwartungen.
Es ist, als würde alles auf einmal passieren, und du fragst dich, wo du selbst bleibst in diesem Trubel.
Warum Impathie gerade jetzt so wichtig ist
In der Weihnachtszeit wird von uns allen eine Menge erwartet. Wir sollen für alle da sein, Harmonie schaffen, Traditionen bewahren. Das erfordert viel Empathie – das feine Gespür für die Bedürfnisse und Gefühle anderer.
Aber was ist mit dir? Wo bleibst du? Hier kommt Impathie ins Spiel: die Fähigkeit, dich selbst zu schützen, Grenzen zu setzen und deine eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen.
Ohne Impathie läuft Empathie schnell ins Leere, weil du irgendwann nichts mehr zu geben hast.
Ich erinnere mich an eine Klientin, die mir erzählte, wie sie sich zwischen all den Feiern und Verpflichtungen der Weihnachtszeit verloren fühlte. Sie wollte alles richtig machen – für ihre Familie, ihre Freunde, sogar für ihre Kollegen.
Am Ende war sie erschöpft und hatte das Gefühl, die Feiertage gar nicht wirklich erlebt zu haben.
Der Alltag: Zwischen Freude und Überforderung
Vielleicht kennst du diese Ambivalenz: Einerseits liebst du die Magie der Weihnachtszeit – das warme Licht der Kerzen, der Duft von Plätzchen, die kleinen Momente der Verbundenheit. Andererseits gibt es auch die Momente, in denen alles zu viel wird.
Ein paar typische Situationen, die ich immer wieder höre:
- Familientreffen: Du spürst Spannungen, möchtest Harmonie schaffen, und am Ende fühlst du dich ausgelaugt.
- Weihnachtseinkäufe: Menschenmassen und der Druck, das perfekte Geschenk zu finden, lassen dich innerlich gestresst zurück.
- Feiermarathon: Von einer Einladung zur nächsten – du merkst, wie dein Kalender immer voller wird, und mit jedem Termin wächst das Gefühl, kaum noch durchatmen zu können. Du lächelst, bist präsent, aber innerlich wünschst du dir einfach einen Moment der Ruhe, in dem du wieder ganz bei dir sein kannst.
Das Problem? Du willst es allen recht machen.Aber je mehr du gibst, ohne dich selbst zu achten, desto mehr verlierst du dich.
6 Tipps für mehr Impathie in der Weihnachtszeit
Hier kommen ein paar Tipps, die dir helfen können, die Weihnachtszeit bewusst zu gestalten und dabei bei dir selbst zu bleiben:
1. Sage bewusst „Nein“
Es ist okay, nicht zu allem Ja zu sagen. Wähle gezielt aus, welche Einladungen oder Traditionen dir wirklich Freude bereiten. Ein Nein bedeutet nicht, dass du andere weniger schätzt – es zeigt, dass du dich selbst ernst nimmst.
2. Plane Auszeiten nur für dich
Ein ruhiger Spaziergang im Schnee, ein heißes Bad oder ein Abend mit deinem Lieblingsbuch – diese Momente laden dich auf. Schreib sie dir am besten direkt in deinen Kalender, damit sie nicht untergehen.
3. Erlaube dir, weniger zu tun
Manchmal sind es die kleinen, bewussten Gesten, die am meisten zählen. Du musst nicht alles perfekt machen oder überall dabei sein. Weniger ist oft mehr.
4. Beobachte deine Energie
Was gibt dir Kraft? Was raubt dir Energie? Wenn du merkst, dass etwas zu viel wird, tritt einen Schritt zurück und frage dich: „Muss ich das wirklich tun?“
5. Schaffe kleine Rituale
Persönliche Rituale geben Sicherheit und Struktur. Vielleicht eine Tasse Tee am Morgen, das Anzünden einer Kerze oder ein kurzer Moment der Stille, bevor der Tag losgeht. Solche Kleinigkeiten können einen großen Unterschied machen.
6. Bereite dich auf schwierige Situationen vor
Wenn du weißt, dass Familientreffen emotional werden können, überlege dir im Voraus, wie du reagieren möchtest. Eine einfache Atemübung oder ein kurzer Moment allein können helfen, wieder in deine Mitte zu kommen.
Fazit: Weihnachten kann auch leicht sein
Die Weihnachtszeit ist eine Gelegenheit, Empathie und Impathie in Einklang zu bringen. Indem du nicht nur für andere da bist, sondern auch für dich selbst sorgst, schaffst du eine Balance, die dir und deinen Liebsten zugutekommt.
Erlaube dir, diese Zeit bewusst zu genießen – mit Momenten der Ruhe, Freude und Verbundenheit. Und vergiss nicht:
Du bist genauso wichtig wie alle anderen.
Ich wünsche dir eine wundervolle Weihnachtszeit, voller kleiner Augenblicke, die dein Herz berühren.
Gabor Paranai, EMB®, HSP-Beratung & Coaching für Erwachsene und Kinder, www.gabor-paranai.com, Netzwerkmitglied für 93413 Cham (D)